Ein HausGeburtsbericht vom 13.06.2024 – von Joana mit K.
ET – das Ratedatum – war der Vortag, der 12.06.2024, ein Mittwoch. Am ET selber
hatten A. ( mein Partner ) und ich noch eine hitzige Diskussion bzgl. des Jungennamens – so
unser sehnsüchtig erwarteter Schatz denn ein Junge sein sollte (wovon alle Welt
ausging; der Bauch war gigantisch). Wir kamen zu keinem zufriedenstellenden
Ergebnis.
Ich rechnete damit, dass unser Baby sich frühestens am Wochenende auf den Weg
machen würde, von Beginn der Schwangerschaft an hatte ich das Gefühl, über ET zu
gehen, vielleicht sogar 10-14 Tage. Dem war nicht ganz so. Einen Tag vor ET gab
ich dem Baby den Startschuss, ab jetzt gern kommen zu dürfen, da unsere
Wohnung nun fertig renoviert war. Zuvor bat ich das Baby,
sich deswegen noch etwas Zeit zu lassen. Nun, es arbeitete wie die gesamte
Schwangerschaft über als perfekter Teamplayer mit mir zusammen, in unser beider
Interesse.
Am Morgen nach dem ET wurde ich gegen 3.40 Uhr wach, wie seit Monaten jede
Nacht, ging ins Bad, legte mich wieder hin, bemerkte dann alsbald stärkere
periodenartige „Schmerzen“ (bei mir kann man da generell eher nicht von Schmerzen
sprechen, es zieht halt unangenehm) und ich fragte mich, ob es wohl nun doch
schon sehr bald so weit sein könnte. Besagtes Ziehen wurde stärker, während ich so
dalag, neben dem tiefschlafenden A.. Ich konnte nicht wieder einschlafen.
Um 4.55 Uhr hörte und spürte ich mit einem Mal den Knall – IN mir! Ein tatsächlich
hörbarer Knall! Und ich wusste intuitiv: Das war wohl meine Fruchtblase. Fühlte hin,
aber nichts nass. Stand auf und auf dem Weg lief bereits reichlich Fruchtwasser aus.
Okay, wir werden heute dann wohl nicht mehr den Wanderpfad Schwalmbruch
aufsuchen und im Wald spazieren gehen, wie ich es unbedingt noch vorhatte VOR
der Geburt, um diesen Lieblingsort – frisch ins Gedächtnis geholt – unter der Geburt
mental/hypnotisch abrufen zu können. Die Pflanzen umzutopfen oder den Rasen zu
mähen hab ich auch nicht mehr geschafft. Und die Fenster sehen aus! Außerdem
wollte ich doch so gern über Nacht gebären. Und ein bisschen mehr als schlappe
drei Stunden Schlaf wäre auch nett gewesen vor meiner ersten Geburt. Sei’s drum.
Alles nicht wichtig. Baby hat anders entschieden. Baby und ich sind bisher ein
perfektes Team gewesen. Und Baby gibt heute allein den Ton an. Alles klar, baby!
Dann mal auf!
Wollten wir doch mal sehen, ob meine 10 Monate lange, präzise Vorbereitung,
Planung und Wissensaneignung ausreichte, um meine erste Geburt als
komplikationsfreie Hausgeburt zu gestalten, so lang wie möglich als Alleingeburt
(allein meint hier ohne professionelle Hilfe durch Arzt oder Hebamme). All meine
Manifestation und Visualisierung dürfte nichts anderes zulassen, einen Plan B
schloss ich für mich kategorisch aus, schließlich sollte das Universum den nötigen
Rest beisteuern, wie immer, wenn man vollends im Vertrauen und sich seines Zieles/
Wunsches sicher ist. Und ich war absolut im Vertrauen und sicher – frei von Angst
und Zweifeln. Ich wusste, ich kann das. An jedem Tag der letzten 7 Monate schickte
ich neben Dankbarkeitsmantren auch Affirmationen hinauf. Eine davon lautete „Ich
habe zu einhundert Prozent Vertrauen in die Schwangerschaft und in die Geburt: In
mein Baby, seinen Körper, seine Kraft, sein Urwissen, seine Liebe; und in mich und
meinen Körper, meine Kraft, mein Wissen, meine Intuition, meine Liebe und in uns
beide als Team, wodurch wir es gemeinsam schaffen, dem Baby den
sanftmöglichsten Start in diese Welt zu erschaffen, so untraumatisch, wie nur irgend
möglich (Anm.: – liegt eine Art traumatisches Ereignis beim Wechsel der Matrix ja
schließlich schon in der Natur der Sache selbst, und verdient daher den Ausschluss
aller weiteren, da meistens vermeidbaren Traumata) und mit dem größtmöglichen
Maß an Urvertrauen (dafür die Lotusgeburt).“
Im Bad genoss ich dann einige Momente für mich und ließ A. weiterschlafen, eine
Mischung aus Freude und Aufregung überkam mich: Endlich. Es ist soweit. Wir
werden in Kürze unser Erstgeborenes im Arm halten. Eltern sein. Wahrscheinlich
noch heute.
Ich setzte mich auf den Badezimmerboden, saute den Duschvorleger fleißig mit
Fruchtwasser ein, lackierte mir die Fußnägel, dachte nach und grinste vor mich her,
bis A. gegen 5.30 Uhr an der Tür klopfte und fragte, ob alles in Ordnung sei. Auf
mein „Komm mal rein.“ und mein freudestrahlendes „Meine Fruchtblase ist vor `ner
halben Stunde geplatzt“ riss er die Augen auf, strahlte über beide Ohren und sprang
hin und her vor Aufregung (er konnte es schon längst nicht mehr erwarten).
Wir machten noch letzte Hochschwanger-Bauchbilder gemeinsam vorm
Badezimmerspiegel und dann ging die Vorbereitung los: Ich räumte eiligst alles auf,
was nur ging (A. wollte dem Einhalt gebieten, aber ich brauchte das, um meine
Aufregungsenergie effektiv zu transformieren), verteilte saugfähige, undurchlässige
Unterlagen, A. widmete sich dem Aufbau des Geburtspools, zündete Kerzen an,
ließ unser „Pacha Mama“ Mantra im Hintergrund laufen. Ein kleines Malheur
passierte uns beim Befüllen des Geburtspools, ich hatte eine Sekunde den Schlauch
außer Acht gelassen, der sich verselbstständigte und literweise Wasser flutete unser
Wohnzimmer (Parkett!). Glücklicherweise sah es schlimmer aus, als es war; in
Windeseile beseitigten wir die Nässe und konnten jeden Schaden abwenden.
Es dauerte nicht mehr lang und ich schwamm mitten in den Eröffnungswellen, so ab
6 Uhr oder 6.30 Uhr. Die Wellen ließen nicht lang auf sich warten, sie kamen nicht in
großen Abständen, wie man es erwartet, sondern kamen von Beginn an alle 2
Minuten, extrem regelmäßig, aber sehr annehmbar, von Schmerzen war da nicht
wirklich zu sprechen und ich dachte: „Na, wenn das alles ist, wird das ja keine allzu
große Sache!“. Die Welle kam über mich, ich veratmete sie und ließ Energie durch
Bewegung frei, wechselte die Positionen: Vom Vierfüßler auf den Pezziball, vom
Türrahmen zum Stuhl, vom „Malasana“ Yogi-Squat bis hinein in den Pool… Im Pool
war es zwar recht angenehm, nur wurde es mir nach einiger Zeit viel zu heiß, selbst
mit Kühlpad auf der Stirn, sodass ich wieder ausstieg, und wieder in den
verschiedensten Positionen „an Land“ weitermachte. Das Wellenreiten gelang mir die
gesamte Eröffnungsphase sehr gut, wenngleich mir die tiefe Geburtsatmung
(Bauchatmung) kaum möglich war, da ich wesentlich schneller ein- als ausatmen
musste. Egal, mein Körper machte das schon. Ich vertraute ihm. Die Wellen wurden
immer intensiver, zwischendrin immer wieder Fruchtwasserabgang, hier und da mal
ein Blutstropfen und etwas Schleim – der Schleimpfropf ging bei mir also unter der
Geburt erst ab. Irgendwann begann ich zu zittern, wieder in den Pool rein, weil
draußen zu kalt, und wieder an Land, weil drinnen zu heiß. Insgesamt durch das
viele Veratmen der Wellen quälte mich ein unbändiger Durst, den ich mit reichlich
Wasser, Kokoswasser und einem Quetschi zu stillen versuchte, doch er blieb trotz
aller Löschungsversuche permanent – „In den Wellen verdursten“, dachte ich und
schmunzelte in Gedanken über das Wortspiel.
Vorm Pool auf dem Boden räkelnd und wellend – es war ca. 10.30 Uhr – wurde mir
sehr plötzlich sehr übel und ich erbrach dreimal kräftig all das Kokoswasser und den
Quetschi – mehr hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht im Magen. A. hielt mir die
Schüssel hin, wie er mich auch sonst vorzüglich bediente während des gesamten
Ritts.
Side-Info: Er umsorgte mich insgesamt wirklich tadellos mit allem, was ich wollte. Er
machte von sich aus auch das hilfreiche „Äpfelschütteln“, streichelte, kraulte oder
massierte mich, regte an, mich an ihn zu hängen, jedoch entspannten mich sämtliche
Berührungen nicht wirklich und störten sogar manchmal eher, was er bemerkte, ohne
dass ich es sagen musste. Was aber doch wirklich hilfreich war, war das Dienen: Mit
Getränken, Unterlagen, diesem oder jenem, so wie ich es wollte. Später sagte er,
dass er nun fürs nächste Mal für sich klar habe, dass er sich noch mehr im
Hintergrund halten und mich allein machen lassen würde, weil er oft gedacht habe,
eher zu stören mit all seinen Hilfsangeboten. Ich bin ihm zutiefst dankbar dafür, dass
er da war, da sein wollte, mich bediente, wenn ich es brauchte, half, wo er konnte
und er sich von nichts aus der Bahn werfen ließ.
Danach ging es mir für einen kurzen Moment extrem viel besser, fast schon supergut
und ich wusste, ich bin in der Übergangsphase angekommen. Durch die unmittelbar
darauffolgende Veränderung der Wellen wurde ich darin bestätigt. Die nächsten
Wellen waren von anderer Qualität. Intensiver und ließen einen Pressdrang
zumindest erahnen, wenngleich dieser noch nicht wirklich spürbar war.
Und dann klingelte es!
A. ließ jedoch niemanden rein, obwohl es mir zu dem Zeitpunkt egal war! Zum Glück war A. das nicht so egal und er blieb standhaft.
Ich schlotterte wieder und stieg erneut in den Pool. Ich versuchte die J-Atmung bei
einigen dieser sehr intensiven Wellen, merkte jedoch, dass mich dies weder
weiterbrachte noch zufriedenstellte – es genügte nicht. Dann allerdings schoss nur
wenige Wellen später der Pressdrang mit dazu – nicht direkt zu Beginn der Welle,
sondern aufbauend zum Ende der Welle am stärksten. Und dieser wurde nun von
Welle zu Welle kräftiger, intensiver, gnadenloser und vor allem unwiderstehlich – mit
immer kürzeren Abständen zwischen den Wellen, bis ich kaum noch Zeit zum
Verschnaufen hatte. Selbst das „Verschnaufen“ war alsbald keines mehr; es stellte
recht zügig keine Erholung mehr dar, weil ich wusste, dass es in wenigen Sekunden
gnadenlos weitergehen würde. Die volle Urgewalt der Geburt brach herein. Je
heftiger die Wellen und damit der Pressdrang wurde, desto animalischer wurden
meine Urzeitlaute, hauptsächlich beim Pressen selbst. Beim Mitschieben spürte ich
schon bald mein Baby kopfwärts hinunter wandern. A. fragte nun, ob er jetzt der
Hebamme Bescheid sagen dürfe und ich stimmte zu. Bis hierhin habe ich sie nicht
über den Beginn der Geburt in Kenntnis gesetzt. Ich wollte das so. Weiterhin im Pool
wurde dann alles immer intensiver, die Wellen kamen und gingen, erbarmungslos,
Abstände kaum mehr vorhanden (darin ich im Delirium).
Nach einer gefühlten Ewigkeit, die tatsächlich nur wenige Minuten gewesen sein
kann, kamen mir nach und nach drei besondere Gedanken. Ich dachte: „Wieso zur
Hölle sind das so viele Presswehen und nicht bloß drei oder vier, bis das Kind da ist,
wie bei den vielen Traumgeburten, deren Echtaufnahmen ich mir angesehen hab?“
Und beantwortete mir die Frage selbst mit: Diese Frauen waren keine
Erstgebärenden!
Je schmerzhafter die Wellen wurden und je lauter ich tönte und brüllte, desto mehr
kam mir der Gedanke „Na, DAS jetzt hältst du definitiv nicht noch zwei Stunden lang
durch. So viel zum Thema annehmbar und Klacks (wie ich noch kurz zuvor in der
Eröffnungsphase gedacht hatte)… Das war mal.“ Trotz Schmerzen zapfte mein Hirn
seine grauen Zellen an und verriet mir: Da ist er ja endlich, der „point of no return“
(an dem man denkt, nicht mehr zu können oder Panik kriegt; ist dieser Punkt erreicht,
ist es fast geschafft!), es kann jetzt nicht mehr lange dauern! Du schaffst das. Bis
hierhin bist du schon gekommen. Den Rest packst du auch noch. Du kannst das!
Als ich dann ordentlich mitpresste – der Pressdrang war schon bald so stark, dass ein
Nichtpressen keine Option mehr war – merkte ich, wie es immer wieder vor und
zurück ging, vor und zurück. Bis mir der Gedanke kam: „Was, wenn das Köpfchen
jetzt immer und immer wieder zurückrutscht, es ewig lang nicht weitergeht, wie lang
kann ich das noch so aushalten, und was, wenn doch irgendwas ist, das Köpfchen
doof verkeilt festhängt? Sollte ich nicht doch ins Krankenhaus?“ Und schaltete auch
hier um, zapfte mein Wissen an: Diese „Panik“ ist unnötig, zu diesem Zeitpunkt (point
of no return) jedoch typisch und bedeutet, dass es bald geschafft ist. Ruhe
bewahren. Nur Mut!
Mittlerweile waren die Pausen maximal noch 20 Sekunden lang und von Entspannen
war längst keine Rede mehr, ich hatte das Pausen-Delirium vollends erreicht. Da ich
wusste, es geht sofort wieder weiter, wollte ich dann auch nur noch das Ende der
Pause. Ich wollte, dass die nächste Welle kam, die mich meinem Baby näherbrachte,
anstatt die Pseudo-Pause, in der ich sowieso nicht mehr entspannen konnte. Ich
wollte es zu Ende bringen, mein Ziel erreichen. Mein Baby halten!
Da die Hebamme eine halbe Stunde, nachdem A. sie gerufen hatte, noch nicht da
war, fragte ich ihn mitten in der Presserei, wo sie bleibe. Da das Köpfen bereits sehr
weit unten war (ich konnte es innerlich spüren), war der Schmerz beim Pressen nun
sehr stechend und brennend, als würde unten alles ein- und aufreißen. Das
Köpfchen bohrte sich weiter hinunter. Meine animalischen Urzeitlaute waren
mittlerweile auf der Straße zu hören, die Fenster standen auf Kipp. A. rief sie
erneut an, sie war schon fast da. (Baby auch, vielleicht kommt ihr ja zeitgleich ). Als
sie reinkam, fühlte ich Baby bereits sehr weit unten, mit gehörigem Stechen und
Brennen. Die Hebamme tastete im Wasser einmal nach und sagte, das Köpfchen sei
bereits ganz kurz vor Durchbruch – gleich geschafft! Babys Herztöne waren selbst in
dieser Phase gleichbleibend regelmäßig und stark, wo es normal gewesen wäre,
wenn sie ein wenig abgefallen bzw. unregelmäßiger geworden wären, die
Gesundheit des Babys wird dadurch nicht beeinträchtigt. Nicht mal das war bei uns
der Fall, Baby ist super stark! Absolut kein Grund zur Sorge. Okay, nun also auch
durch die Hebamme bestätigt, dass nichts verkehrt ist; ich lag richtig.
A. stieg nun zu mir in den Pool. Kurz darauf kam das Köpfchen durch, das wir
ertasten konnten, jedoch rutschte es, sobald die Welle vorbei war, wieder zurück und
das noch ein weiteres Mal. Zwischen den Wellen konnte ich nicht pressen und so
ließ das Köpfchen sich dazwischen nicht draußen halten; es bewegte sich
selbstständig wieder in mich hinein. Jedes Mal unter der Welle konnten wir das
Köpfchen ertasten und jedes Mal nach/vor der Welle fühlte ich das sehr
unangenehme Zurückrutschen des Kindes. Das Brennen und Stechen beim
Durchbruch war mit Abstand der schmerzhafteste Part der Geburt und meine
Urzeitlaute wurden so animalisch, wie ich es nie von mir für möglich gehalten hätte.
Side-Info: Die Hebamme hatte mich schon von der Straße aus gehört und erzählte
nach der Geburt, als sie vom Pool aus Sirenen hörte, glaubte sie kurzzeitig, die Cops
würden kommen. Nichts dergleichen geschah natürlich, schließlich sind in diesem
Land nur die wenigsten Menschen mit Zivilcourage gesegnet. Beruhigend zu wissen,
dass man lautstark abgemurkst werden kann, ohne dass Zuhörer sich genug sorgen,
um jemanden vorbeizuschicken. Auch wenn unserer Sache dieses gesellschaftliche
Armutszeugnis diesmal dienlich war.
Während der letzten Wellen brüllte ich pro Welle mindestens einmal „Fuck!“. – als
jedoch das Köpfchen dann draußen blieb (nachdem Baby sich kurz mit dem Mund
am Damm verfangen hatte, was die Hebamme mit einem geschickten Handgriff schnell
löste, um etwaigen Kieferverspannungen vorzubeugen), hielt ich die Pause zur
nächsten (letzten) Welle nicht mehr aus: Es brannte durch die nun dauerhafte
Dehnung so unfassbar sehr! A. und ich ertasteten beide das nun draußen
bleibende Köpfchen. Und mit der nächsten Welle… war unser Baby da! Ich nahm es
aus dem Wasser entgegen an meine Brust und es war geschafft! Da war es endlich,
unser wunderschönes Kind, unser ganzer Stolz. Ich sah nach und konnte es kaum
glauben: Allen Erwartungen zum Trotz hatte ich ein Mädchen geboren. Eine
wunderwunderschöne kleine Kriegerin. Unsere Tochter! Ohne Blut im Pool, mit nur
minimal Käseschmiere. Sie atmete und schrie auch direkt los. Welch wunderbarer
Sound! Die Nabelschnur relativ kurz, aber ausreichend, um sie an der Brust zu
halten.
Das größte Ereignis meines Lebens war geschafft und das beinahe im Alleingang, in
Eigenregie, exakt so, wie ich es geplant hatte. Die Hebamme war lediglich die letzte
dreiviertel Stunde zugegen und bestätigte uns anschließend, ich hätte es am Ende
auch genauso ohne sie vollbracht, ich war nonstop auf der Zielgeraden. Die Geburt
dauerte von geplatzter Fruchtblase bis Baby in den Armen 7 Stunden, was für eine
Erstgeburt extrem schnell ist (ich hatte ja auch seit Beginn alle 2 Minuten Wehen
ohne Unregelmäßigkeiten). Die Plazenta ließ noch eine Stunde auf sich warten, ein
Glas Wasser mit ein wenig Hirtentäscheltinktur und leichtes Mitschieben und sie kam
dann von allein – ebenfalls ohne Medikamente. Wir nahmen zwei Leinwandabdrücke,
ehe wir die Plazenta wuschen. Die Lotusgeburt dauerte exakt 74 Stunden an, bis
K. sich nach drei Tagen selbst von ihrem Seelenfreund (ihrer Plazenta) abnabelte – direkt am Nabel selbst, der somit keinerlei weiterer Behandlung bedurfte und direkt
super aussah. Bis dahin wurde die Plazenta täglich neu behandelt, d.h. gewaschen,
mit Salz und einer speziellen Kräutermischung konserviert und in Tücher gewickelt.
Die Nabelschnur war 51cm lang. Am Tag nach der Abnabelung stellte ich die von mir
auserkorenen Plazentaheilmittel her und fror den Plazentarest ein, um sie zu
späterem Zeitpunkt an Mutter Erde (Gaia) in einem Beerdigungsritual zurückgeben
zu können und einen Baum darauf zu pflanzen – K. Baum. Durch das Ritual der
großen Lotusgeburt hat K. das größtmögliche Maß an Urvertrauen mit in die
Wiege gelegt bekommen.
Die Geburt war quasi wie im Lehrbuch (oder „wie im Bilderbuch“, Zitat meiner
Hebamme): Geplatzte Fruchtblase, Schleimpfropfabgang, Eröffnungsphase,
Übergangsphase mit Erbrechen und heiß-kalt Wechsel (Pool rein und raus, draußen
schlotternd, drinnen trotz Kühlpad überhitzt), Geburts- oder Pressphase (bzw.
hässlicher Fachjargon: „Austreibungsphase“) inkl. point of no return.
Unser Ü-Ei K. (zuvor im Spaß genannt „Yusuf!) kam am 13.06.2024, einen Tag
nach ET, um 12.57 Uhr in Hinterhauptslage zur Welt: Mit 52 cm, stolzen 3730 g und
einem Kopfumfang von 36 cm. Sie ist kerngesund, wunderschön und perfekt!
Die Plazenta kam etwa eine Stunde später, vollständig und wunderschön. Obwohl
ich nicht geblutet hatte, machte die Hebamme mir vor der Plazentageburt leider doch einigen
(zeitlichen) Druck (drückte auf meinem Bauch rum, ich durfte in Flasche pusten etc.),
weshalb ich beim nächsten Mal ganz ohne Hebamme gebären möchte.
Die Hebamme machte mir zwei Plazentaabdrücke auf Leinwand und entnahm mir kleine
Plazentastücke, die ich dann einfror fürs Wochenbett.
Ich kann es noch immer kaum glauben und bin so unendlich dankbar und auch stolz,
dass alles, aber auch wirklich alles genau so gekommen ist, wie ich es all die Monate
vorbereitet, geplant und präzise daraufhin gearbeitet habe. Es hat funktioniert, bis ins
kleinste Detail. Die Rechnung ging auf. All die Aneignung von alternativem Wissen
durch die verschiedensten Lernmethoden, Hypnobirthing, all die aufgesogene
Erfahrungen von besonderen, naturverbundenen Frauen, mit denen ich in
Verbindung stehe, meine detailgetreue Planung der Geburt, Manifestation,
Visualisierung und mein ungebrochenes Urvertrauen haben meinen Wunsch, mein
Bild einer Traumgeburt Realität werden lassen – zur Erstgeburt. Es war bestimmt
keine schmerzfreie Geburt (sicherlich könnte man aber, mit Hinblick darauf, dass die
Pressphase nur knappe 2 Stunden andauerte, und ich zuvor keine heftigen
Schmerzen hatte, zumindest von einer schmerzarmen Geburt in Anbetracht einer
Erstgeburt sprechen). So oder so war dies meine persönliche Traumgeburt, wie ich
sie mir vorgestellt und kreiert hatte: Zu 100 % selbstbestimmt und zuhause,
komplikationsfrei, untraumatisch für Kind und Mutter, ohne medizinische
Interventionen oder Medikamente, und für eine Erstgeburt sogar ziemlich schnell.
Durch das mehrfache Vor- und wieder Zurückrutschen des Köpfchens, also die
langsame Dehnung, bin ich nicht einmal gerissen; ich habe keinerlei
behandlungsbedürftigen Geburtsverletzungen erlitten.
Hausgeburt, Wassergeburt, weitestgehend eine Alleingeburt, mit anschließender
Lotusgeburt. Nichts, was es zu versorgen gab.
Die Lotusgeburt haben wir für K. Urvertrauen wie geplant vollendet und auch die
Plazentaheilmittel habe ich nach Abnabelung an K. 4. Lebenstag so herstellen
können, wie ich es geplant hatte (Plazentapulver zu Kapseln verarbeitet,
Nabelschnur zu drei Beißringen verarbeitet, restliche Plazenta eingefroren, Samen
der Hainbuche bestellt, um sie einst darauf zu pflanzen – Hainbuche ist K.
keltischer Mondhoroskopbaum).
Ja definitiv: Diese Performance ist und bleibt DIE Selbstermächtigung meines
gesamten bisherigen Lebens.
PS (weil sich ja insgeheim doch jeder fragt): Nein, Ich habe nirgends Stuhlabgang
gehabt, außer wie gewohnt auf der Toilette. Und wenn, wär´s „scheißegal“ gewesen
🙂
Nachtrag:
Meinerseits unbestätigte Mythen, die das Geschlecht zu prophezeien sollen (war bei
mir andersrum):
- Trägt sie nach vorn (spitzer/kugeliger Bauch), ist es ein Junge; in die Breite =
Mädchen → Ich hatte eine monstermäßige Bowlingkugel - Ist der Bauch besonders groß, ist es ein Junge → war er
- Mädchen nehmen der Mutter die Schönheit, Jungs geben sie ihr → das haben
andere beurteilt - Bewegt die Schwangere sich mädchenhaft und vorsichtig, ist es ein Mädchen.
Bewegt sie sich aktiv, unvorsichtig, jungenhaft oder als sei sie nicht
schwanger = Junge → ich bin viel umher gehüpft, selbst noch auf der Leiter
zur Empore hochschwanger
Geschlechtsprophezeiende Mythen, die sich bei Kalia bewahrheitet haben: - Starkes Sodbrennen = Baby kommt mit vielen Haaren auf dem Kopf zur Welt
(Ich hatte heftigstes Sodbrennen und Kalia hat den Kopf voll blonder Haare) - Thailändische Vorausschau anhand dessen, wie ich ein abgerissenes
Pflanzenblatt in die Hand lege („Es ist ein Mädchen“) - Geht’s der Schwangeren die Schwangerschaft über super, ist es ein Mädchen.
- Chinesischer Empfängniskalender (Anhand des eigenen Mondalters und des
Monats, in dem das Baby zur Welt kommen soll, wird ein Geschlecht
vorausgesagt; bei mir: Mädchen!) - Schwangere hat Lust auf Süßes = Mädchen; Lust auf Herzhaftes = Junge →
ich= Eis!!